Ich war kaum aus Nepal zurück, da wusste ich, dass ich nochmal alleine verreisen wollte. Ich gab in google “Retreat Asien” ein und einer der Suchtreffer, der mich direkt ansprach war das Bali Silent Retreat. Ich schaute mir die Seite genauer an und kurz darauf stand fest: ich reise nach Bali! Ich treffe solche Entscheidungen meistens und am liebsten aus dem Bauch heraus.
Ich wollte mich in Bali zum einem der Meditation und der Stille widmen und zum anderen die Insel erkunden. Ich wollte so viel mitnehmen, wie nur ging und habe mich daher dafür entschieden, neben der Woche im Silent Retreat viele Ausflüge zu unternehmen. Und so ging es im September letzten Jahres los.
Ich war zwar schon mal alleine verreist, aber diesmal war es anders, da ich mich vor Ort keiner Gruppe angeschlossen habe, sondern ganz auf mich allein gestellt war. Ich hatte Respekt davor, aber die Vorfreude überwog, denn ich wusste, dass ich die kommenden zwei Wochen alles ganz genau so machen konnte, wie ich es wollte und das war ein wahrlich gutes Gefühl.
Ich habe insgesamt 6 Nächte in Ubud vebracht und von hier aus alle Unternehmungen begonnen. Ich wurde jeden Tag von einem Guide abgeholt und zu zweit gingen dann die Entdeckungstouren los: eine Vulkanwanderung, Spaziergänge durch mehrere Reisterrassen, der Besuch von Tempelanlagen (Pura Tanah Lot, Pura Ulun Danu Bratan, Gunung Kawi, Goa Gajah, Pura Tirta Empul) sowie der Besuch einer traditionellen Tanzshow, des Affenwaldes, einer Kaffeplantage und eines Heilers & Reinigungsrituals. Insbesondere der Heiler und das Reinigungsritual waren total interessante Erfahrungen und Dinge, die man vermutlich nur einmal im Leben macht. Man muss dafür offen zu sein, aber ich habe an diesem Tag viel mitnehmen können!
Das Tolle an den Ausflügen war, dass ich mit den Guides immer alleine unterwegs war und so die Möglichkeit hatte, alles über Bali zu erfahren, was mich interessiert hat und das war einiges. Die Guides haben mir einen so wertvollen Einblick in die Kultur, Religion und in die Traditionen der Insel gegeben und ich war begeistert davon, wie viel ich lernen konnte. Bali ist nicht nur ein schönes Reiseziel, sondern auch ein unheimlich interessantes.
Nach den vielen Eindrücken freute ich mich dann, den Trubel im quirligen Ubud gegen die Ruhe im Silent Retreat einzutauschen. Das Silent Retreat befindet sich inmitten von Reisfeldern und ist sehr schön angelegt. Der Ort strahlt eine wohltuende Wärme aus und die Stille tut einfach gut. Ich war hier knapp eine Woche und habe jede Minute genossen. Es hat eine unglaubliche Wirkung auf Körper und Geist, wenn man nicht redet und nicht mit anderen interagiert, sondern sich ganz alleine auf sich konzentriert. Jeden Morgen fing mein Tag um 5:30h auf meiner Terrasse mit frischem Ingwertee an, bevor es dann zu Meditation & Yoga ging. Danach noch das unglaublich leckere Frühstück, das wie auch das Mittag- und Abendessen alles aus dem Garten kam, und der Tag hätte nicht besser starten können. Mittags gab es dann nochmal Meditation & Yoga und ansonsten habe ich meine Zeit damit verbracht zu lesen, Geh- und Wassermeditation zu praktizieren oder einfach zu dösen. Die Zeit im Silent Retreat hat mir so gut getan. Man vergißt im Alltag oftmals, auf sich und seinen Körper zu hören und sicherlich muss man dafür nicht extra nach Bali fliegen, aber Orte wie das Silent Retreat helfen einfach dabei, zu realisieren, wie wichtig diese Momente sind und dass es sich lohnt, diese in den Alltag einzubauen. Dadurch, dass das Silent Retreat mitten in der Natur war und alles, was es zu essen gab, frisch aus dem Garten kam, habe ich auch eine ganz neue und sehr intensive Verbindung zur Natur aufgebaut. Diese prägt mich bis heute und ist neben all den Dingen, die ich in Bali gelernt und für mich mitgenommen habe, einer der bedeutendsten Erfahrungen, die ich vor Ort gemacht habe. Ich achte seither viel mehr darauf, regionales Essen zu kaufen, gehe viel öfter auf den Markt, vermeide Plastikverpackungen, esse wenig und dafür sehr bewusst Fleisch und achte insgesamt einfach mehr darauf, wie sich mein Handeln auf die Natur auswirkt. Das fühlt sich nicht nur gut und richtig an, sondern ist auch für unser aller Zukunft so wichtig.
Nicht nur die Verbindung zur Natur hat sich durch meine Bali Reise verstäkt, sondern auch die zu mir. Insbesondere das Vertrauen in mich selbst. Ich hatte auf der Reise nur mich und habe gelernt, mir und meinem Verstand, meiner Intuition und meinem Köper zu vertrauen. Das war eine bereichernde Erfahrung, die mich wie alle meine Reisen geprägt und wachsen hat lassen.
Hier ein paar Tipps:
- Viele Infos zum Bali Silent Retreat findest du hier. Ich hatte mich für das Private Bungalow entschieden, was zwar etwas teurer ist, sich aber lohnt, wenn man wirklich seine Ruhe haben will.
- Das Essen im Silent Retreat war so frisch und gut, dass jeder Bissen das Herz erwärmt hat. Die Gerichte basieren auf der New Earth Cooking Philosophie von Simon, einer der inspirierensten Menschen, die bisher kennenlernen durfte.
- In Ubud habe ich in den folgenden Hotels übernachtet: Umayuri Inn und Beji Ubud Resort. Beide kann ich empfehlen! Denke beim Buchen über Booking an den Gutschein, der dir 15€ spart!
- Alle Ausflüge habe ich über getyourguide gebucht. Konkret waren das die folgenden: Sonnenaufgang am Mount Batur und Thermalbad, Geistige Reinigung & Schamanische Heilung, Individuelle private Tagestour und Öko-Rundgang mit Mittagessen an den Reisterrassen
- Wenn du die Sonnenaufgang Tour am Mount Batur machst, dann frage deinen Guide, ob ihr noch um den Vulkankrater laufen könnt. Mein Guide hat es mir von sich aus angeboten, aber da wir fast die einzigen dort waren, schätze ich es, dass die meisten nach dem Sonnenaufgang wieder runterlaufen. Ich muss sagen, dass der Weg am Vulkankrater entlang das Spektakulärste an diesem Ausflug war, was man daher nicht verpassen sollte!
- Der Aufstieg zum Gipfel des Mount Batur ist anstrengend und man sollte in jedem Fall festes Schuhwerk haben.
- Als ich in Bali war, herrschte Eruptionsgefahr des Vulkans Mount Agung. Es hat meine Reise nicht weiter beeinträchtigt, als dass ich den Muttertempel und die Region rund um den Vulkan nicht besuchen konnte. Zum Glück ist nichts passiert und es war interessant, zu sehen, wie die Balinesen mit der Situation umgehen und wie sehr der Vulkan die ganze Insel beeinflusst.
- Vor Ort findet man in Ubud an jeder Ecke Fahrer, die man auch kurzfristig für Ausflüge buchen kann – das ist sicherlich eine günstige Alternative.
- Den Hoteltransfer konnte ich bei beiden Hotels mitbuchen, Kosten liegen bei rund 20-24 Euro.
- In Bali kann man richtig lecker Essen gehen und das zu günstigen Preisen. In Ubud kann ich z.B. das Ibu Rai auf der Monkey Forest Street empfehlen.
- Ich habe zwar gelesen, dass Eiswürfel unbedenklich sind, aber ich habe hiermit keine gute Erfahrung gemacht, weshalb ich Getränke ohne Eiswürfel empfehlen würde – sicher ist sicher.
- Ein Besuch einer Kaffeeplantage lohnt sich, vor allem das Probieren des bekannten Kopi Luwak Kaffees!
- Für den Besuch der Tempelanlagen benötigt man einen Sarong, den man sich immer ausleihen kann. Kaufen kann man Sarongs auch an jeder Ecke, Kosten liegen bei 1-2€.
- Wenn man Probleme mit den Atemwegen hat, kann es sich lohnen, einen Mundschutz mitzunehmen. Durch die vielen Roller und der Staub ist die Luft gerade in Ubud gewöhnungsbedürftig.
- Ich war Ende September/Anfang Oktober da. In dieser Zeit kündigt sich langsam der Übergang von der Trocken- zur Regenzeit an. Nachteil ist, dass es öfters mal regnen kann – Vorteil ist, dass es nicht mehr ganz so heiß ist und dass vor allem nicht so viel los ist! Es kommt darauf an, was genau man in Bali machen will. Für meine Reise war das Wetter völlig in Ordnung!
- Ich habe Bali und im Speziellen Ubud als sehr sicher empfunden und habe mich als alleinreisende Frau nie unwohl gefühlt. Die Balinesen sind sehr freundliche und zuvorkommende Menschen, denen ich schnell mein Vertrauen schenken konnte.
- So nett die Balinesen auch sind, im Straßenverkehr nehmen sie kaum Rücksicht – daher gilt mehr als Vorsicht beim Laufen an der Straße und vor allem beim Überqueren von Straßen!
Hier ein paar Eindrücke von Bali:
Hinweis: Dieser Post enthält unbezahlte Werbung. Von den erwähnten Unternehmen, Hotels, Fluggesellschaften, Restaurants etc. wurden mir keinerlei Leistungen kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Oh wie schön! Ich war zu meiner Maturareise in Bali und hab mich gleich in die Insel verliebt und dort surfen gelernt – so cool!
Liebe Grüße,
Victoria