Brünn – Türme, geheimnisvolle Unterwelten und der berühmte Stadtdrachen

Viele verbinden Tschechien nur mit Prag, was schade ist, denn das kleine Land hat noch so viel mehr zu bieten – zum Beispiel Brünn. Rund 200 km von Prag liegt die zweitgrößte Stadt der Republik.

Brünn hat einiges zu bieten und eignet sich ganz hervorragend für einen Wochenendtrip oder als Teil einer Rundreise.

Auch wenn es viel zu erleben gibt, ist die Stadt überschaubar, was das Erkunden einfach und angenehm macht. Brünn ist eine typische Stadt zum Rumbummeln. Die vielen bunten und mit Stuck verzierten Häuser, die unzähligen Türme und dazugehörigen Kirchen und Gebäude ergeben ein wahrlich schönes Bild. Es gibt mehrere Plätze mit Statuen und Brunnen sowie viele kleine Gassen und Wege, die man erkunden kann. Besonders schön ist das alte Rathaus, von dessen Turm man einen tollen Blick auf die Stadt hat. Beim alten Rathaus findet man auch den berühmten Brünner Drachen. Oder ist es doch ein Krokodil? Es hängt in jedem Fall schon seit 1602 dort und ist ein fester Bestandteil der Stadtgeschichte.

Aber auch ein Blick in die Brünner Unterwelten lohnt sich allemal. Es ist faszinierend, was man sich alles unterirdisch ansehen kann. Neben dem Labyrinth unter dem Krautmarkt bestehend aus mittelalterlichen Gängen und Kellergewölben gibt es auch das Beinhaus, das rund 50.000 menschliche Überreste beherbergt. Es ist ein Besuch wert, auch wenn es etwas unheimlich ist. Gleiches gilt für das Grabgewölbe beim Kapuzinerkloster, in dem mehrere mumifizierte Mönche ihre letzte Ruhe gefunden haben. Dieser Ort erinnert einen auch mit kleinen Hinweisen hie und da daran, dass man das Gute und Wichtige im Leben nicht auf später verschieben sollte. Wie hieß es auf einem Infozettel so schön: “Das Leben ist eine Seifenblase”. In dem Sinne, lasst uns alle mehr heute statt morgen leben! Wenn das mal kein guter Vorsatz für das neue Jahr ist!

Infos und Tipps zu Brünn (Stand Dezember 2018):

  • Die Fahrt mit der Bahn von Prag nach Brünn dauert rund 2,5h und kostet um die 350 Kronen.
  • Für einen gemütlichen Aufenthalt in Brünn mit Zeit, alles Wesentliche zu sehen, reicht ein Wochenende.
  • Bei einem Besuch sollten folgende Sehenswürdigkeiten nicht fehlen:
    • Burg Spielberk: Erst Burg, dann Gefängnis und seit 1960 Museum. Von hier aus hat meinen schönen Blick von der Stadt. Da die Burg montags geschlossen hat, waren wir leider nicht drin – aber auch ein Spaziergang rund herum ist lohnenswert.
    • Villa Tugendhat: Die 1929/30 erbaute Villa gehört als architektonisches Meisterwerk zu den Unesco Weltkulturerben. Auch diese hatte leider wegen den Feiertagen geschlossen, als wir dort waren, aber auch der Weg hierin ist ein schöner Spaziergang und direkt davor gibt es eine Audio-Infotafel, die einem einen guten Überblick gibt.
    • Altes Rathaus: Das alte Rauthaus ist direkt beim Krautmarkt und hier findet man auch den Stradtdrachen. Man kann den Turm für 70 Kronen pP besteigen, was sich auch dem tollen Ausblick halber mehr als lohnt. Von hier aus sieht man locker rund 30 Türme.
    • Krautmarkt: Der aus meiner Sicht schönste Platz in Brünn – hier hat man nicht nur einen schönen Blick auf die Kathedrale, den Turm des alten Rathauses, sondern auch einen beeindruckenden Brucken und weitere Stauen.
    • Astronomische Uhr: Die Form der Uhr ist durchaus etwas fragwürdig, aber alleine deshalb schon wert, sie sich anzuschauen. Die Uhr steht auf dem Freiheitsplatz.
    • Moravian Platz: Hier kann man noch bis zum 28. Februar 2019 Schlittschuhlaufen fahren. Die Kulisse ist toll und das Schlittschuhfahren macht somit noch mehr Spaß. Kosten liegen bei 500 Kronen Pfand für die Schuhe, 70 Kronen pro Paar + 100 Kronen pP für den Eintritt. Man bezahlt in vorgegenen Zeitabschnitten (10-12h etc.) für 2 Stunden.
    • Kathedrale Peter & Paul: Man kann die Kathedrale kann man nicht verpassen – sie prägt das Stadtbild, fast egal wo man steht. Sie befindet sich etwas höher gelegen auf dem Petrov Hügel. Man kann sich zum einen die Kathedrale anschauen und zum anderen auch für 40 Kronen pP den Turm besteigen. Von hier aus hat man nochmal aus einer anderen Perspektive einen schönen Blick auf die Stadt. Einen besonders schönen Blick auf die Kathedrale hat man auch vom Bischofs-Hof direkt beim Krautmarkt. Von der Kathedrale aus kann man auch noch in den Deniz Garten spazieren – von hier man einen guten Blick auf die Burg Spielberk.
    • Labyrinth unter dem Krautmarkt: Hier findet man einen geheimnisvollen Ort aus mittelalterlichen Gängen und Kellergewölben. Den Weg kann man nur mit einer Führung (45-60min) gehen. Öffnungszeiten sind Di-So von 9:00 – 18:00 Uhr. Der Eingang/das Büro ist direkt beim Krautmarkt. Kosten liegen bei 150 Kronen pP. Wenn man sich noch das Beinhaus oder den Münzmeisterkeller anschauen will, so erhält man 10% Rabatt.
    • Beinhaus bei der St. Jakobs Kirche: Wir haben uns für das Beinhaus entschieden, welches das zweitgrößte in Europa darstellt. Es beherbergt mehr als 50.000 menschliche Überreste aus Zeiten des Dreißigjährigen Krieges und der schwedischen Belagerung. Hier war keine Führung nötig, der Besuch geht auch relativ schnell. Öffnungszeiten sind Di-So von 9:30-18:00 Uhr, Kosten liegen ebenso bei 150 Kronen pP. Der Eingang ist über die Treppen runter direkt bei der Jakobskirche (zwischen Freiheits- und Moravian Platz).
    • Grabgewölbe des Kapuzinerklosters: Zugegeben, dieser Ort ist meiner Meinung nach noch etwas unheimlicher als das Beinhaus, aber auch ziemlich spannend. Wo sieht man sonst schon mumifizierte Mönche? Man kommt zu dem Grabgewölbe über einen schmalen Gang direkt neben der Kapuzinerkirche. Der Eintritt kostet 80 Kronen pP, Infos zu den Öffnungszeiten findest du hier.
  • Folgende Restaurants/Cafés/Bars kann ich empfehlen:
    • Restaurant Castellana trattoria, Novobranská 4. Sehr guter Italiener mit familiärem Ambiente. Preise sind etwas höher als Brünner-Durchschnitt, aber der Qualität entsprechend.
    • Restaurant Palazzio im Hotel Barcelo, Biskupsá 2. Das Restaurant ist gehobener, hat ein schönes Ambiente, einen tollen Service und leckeres Essen.
    • Café Podnik, Peroutková 290/5, in der Nähe vom Kräutermarkt. Hier sitzt man nicht nur gemütlich, sondern neben Paninis und Kuchen gibt es auch leckere und ausgefallene Getränke. Für mich war natürlich die heiße Kokosmilch mit Lavendel das Highlight.
    • Café Skog, Dominikánské náměstí 187/5. Wir haben leider keinen Platz bekommen, aber es sah sehr gemütlich aus und die Bewertungen lesen sich sehr gut.
    • Bar Super Panda Circus: Šilingrovo nám. 3 (direkt beim Hotel Barcelo). Vielleicht die verrückteste Bar Tschechiens, zumindest wenn man dem Portier glaubt. Klingelt man die Tür, öffnet dieser einem und los geht der kleine Ausflug in eine außergewöhnliche Bar-Welt. Die Cocktails sind besonders und lecker, preislich um die 200 Kronen.
  • Ich kann das Hotel Barceló Hotel nur empfehlen: zentrale Lage, tolles Ambiente, schöne Zimmer, gutes Frühstück. Für uns genau das Richtige für Ende Dezember und Silvester, vor allem gibt es immer wieder gute Angebote – aber sicherlich findet man auch preiswertere Möglichkeiten.
  • Brünn kann man übrigens auch gut mit Wien verbinden. Die österreichische Hauptstadt ist in rund 1,5h mit dem Zug zu erreichen.
  • Mehr Infos findest du auf der offiziellen Brünn-Seite.

Hier ein paar Eindrücke von Brünn:

Schlittschuhbahn beim Moravian Platz
Typische Straßenbahn
Stadtdrachen
Blick auf Kathedrale und den Krautmarkt
Blick auf Kathedrale und den Krautmarkt
Burg Spielberk
Parnass Brunnen auf dem Krautmarkt
Altes Rathaus
Altes Rathaus

 

Hinweis: Dieser Post enthält unbezahlte Werbung. Von den erwähnten Unternehmen, Hotels, Fluggesellschaften, Restaurants, Seiten,Touranbietern etc. wurden mir keinerlei Leistungen kostenfrei zur Verfügung gestellt.

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